Das isst man zu Wurst
Wurst lässt sich erhitzen, braten, grillen oder kalt genießen. Dazu wird eine Vielzahl an Beilagen gereicht. Zu den erwähnten Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat gehört auch ein guter Mostrich: Dabei reicht die Bandbreite von süß bis höllisch scharf. Warum gerade Senf? Nun, Senf enthält einerseits ätherische Öle, die die Verdauung fördern. Andererseits verbessert der sekundäre Pflanzenstoff Singrin die Fettverdauung, indem er in der Leber die Produktion von Gallensaft ankurbelt. Auch beim Grillen von Thüringer Bratwurst sollte man immer Senf bereithalten: Wenn Fett aus dem Grillgut in die Glut tropft und verbrennt, entstehen krebserregende Stoffe (Benzpyren). Die im Senföl enthaltenen Pflanzenstoffe heben die Wirkung dieser Schadstoffe fast gänzlich auf.
Süßer Senf ist neben einer Brez‘n die klassische Begleitung der bayrischen Weißwurst. An dieser Brühwurst scheiden sich in Deutschland die Geister – logischerweise auf Höhe des „Weißwurstäquators“ zwischen Bayern und Restdeutschland. So manch Norddeutscher erschaudert, wenn er das Wort Weißwurst hört; was aber weniger am Geschmack liegt als an der Art, sie zu essen: Beim „Zuzeln“ wird nämlich die Wurst aus dem Darm gesaugt.
Auch sehr beliebt zum Wursteintunken – besonders bei Kindern, die die Schärfe von Senf noch nicht so recht zu würdigen wissen – ist Ketchup in allen Geschmacksvariationen. Ein Thema für sich ist die Currywurst: Berlin und Hamburg streiten sich darum, wo kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs zum ersten Mal die gebratene Brühwurst in Tomaten-Curry-Soße angeboten wurde. Fest steht: Aus dem deutschen Alltag ist die Currywurst nicht mehr wegzudenken. Traditionell wird sie mit Pommes Frites gereicht. Und noch eine Wurst als Snack: Der Hot Dog, 1867 vom deutschen Einwanderer Charles Feltman in Coney Island (USA) erfunden, hat sich ebenfalls zu einem Imbiss-Dauerbrenner entwickelt. Die Saucen und Beilagen variieren: In Skandinavien gibt’s Röstzwiebeln obendrauf, in New York Sauerkraut.
Aber natürlich wird Wurst immer noch in erster Linie als Aufschnitt auf Brot genossen. Welche Wurst auf welcher Brotsorte am besten zur Geltung kommt, lesen Sie hier.
Das trinkt man zu Wurst
Deftiges Essen mit Wurst: Da lässt man sich ein schönes, kaltes Bier besonders gern schmecken. Jede Region schwört dabei auf ihre eigene Braukunst. Aber ob Weißbier oder Pils – zur Wurst geht alles. Auch Weintrinker kommen bei Wurst auf ihre Kosten: Diverse Tropfen harmonieren gut mit kräftigen Wurstgerichten. In vielen Weinanbaugebieten ist zum Beispiel „Weck, Worscht un Woi“ eine weit verbreitete Mahlzeit während der Lese. Neben dem Brötchen (Weck) werden zumeist eine Fleischwurst (Worscht) und ein Wein (Woi) aus dem jeweiligen Anbaugebiet gereicht.
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